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Wirkstoff Oseltamivir

Oseltamivir ist ein Wirkstoff zur Behandlung von Influenza. Hierbei handelt es sich um den entscheidenden Inhaltsstoff in dem Grippemittel Tamiflu. Das Medikament ist verschreibungspflichtig und wird zumeist in in Form von Hartkapseln verabreicht. Für Patienten, die nicht in der Lage sind, die Kapseln zu schlucken, steht das Medikament auch als Suspension zur Verfügung.

Wirkungsweise und Anwendungsgebiet von Oseltamivir

Der Wirkstoff gehört zur Gruppe der sogenannten Neuraminidase-Hemmer und wurde in den 90er Jahren entwickelt. Die Zulassung folgte schließlich im Jahr 2000, war aber zunächst eingeschränkt, weil Erfahrungen zur Verordnung bei Kindern unter 13 Jahren fehlten. Tamiflu erreichte als Mittel zur Behandlung der Vogelgrippe (N1N1) große Bekanntheit. Der Wirkstoff wurde aber auch zur Behandlung der Schweinegrippe eingesetzt. Der Name des Medikaments setzt sich zusammen aus "tame" für "zähmen" und "flu" für Grippe.

Der Influenzavirus ist äußerst ansteckend und wird durch die Luft verbreitet. Durch Husten oder Niesen kommt es zu einer Ansteckung und gelangt über die Atemwege in die Lunge. Influenza ist eine Erkrankung, bei der sich der Virus an andere körpereigene Zellen heftet und diese befällt, um sich in weiterer Folge vermehren zu können. Viren selbst verfügen über keinen Stoffwechsel. Durch das befallen von anderen Zellen geben sie ihre Erbinformation weiter und bewirken somit eine Veränderung der befallenen Zelle und eine Ausbreitung des Virus.

Innerhalb ein bis zwei Tage kann sich der Virus soweit vermehren, dass genügend Zellen infiziert wurden und sich die ersten typischen Symptome, wie z.B. Fieber, starke Erschöpfung, Kopf- und Gliederschmerzen, zeigen. Die entsprechende Behandlung sollte nach auftreten der ersten Symptome begonnen werden, um eine Fortschreitung der Erkrankung zu vermeiden.

Oseltamivir gehört zu der Wirkstoffgruppe der Neuraminidase-Hemmer. Diese verändern jene Oberflächenproteine, die Viren und Bakterien an Zellen binden können. Influenzaviren können somit nicht mehr an Zellen andocken und sich weiter vermehren. Oseltamivir sorgt darfür, dass sich Viren nicht weiter im Körper ausbreiten und kann die Erkrankung somit schneller vorüber geht.

Strukturformel von Oseltamivir Oseltamivir

Bei einer Virusgrippe, wie der Vogelgrippe, treten die Symptome möglicherweise schon innerhalb weniger Stunden auf. Charakteristisch ist das plötzliche Ausbrechen. Zu den Symptomen gehören hohes Fieber, Kopfschmerzen, Halsschmerzen und Muskelschmerzen. Husten, Probleme mit der Atmung, und auch Atemnot sind ebenfalls typisch. In seltenen Fällen weisen außerdem Nasenbluten und Schleimhautblutungen auf eine sich entwickelnde Virusgrippe hin.

Oseltamivir ist in der Lage, die durchschnittliche Dauer der Erkrankung von 123 Stunden auf 98 zu verkürzen. Darüber hinaus erleiden die Patienten, die während einer Grippeerkrankung mit Oseltamivir behandelt werden, seltener eine Komplikation in Form einer Lungenentzündung, die ihrerseits zumeist mit einer Krankenhauseinweisung einhergeht und die Behandlung mit Antibiotika erfordert.

Die besten Behandlungsmöglichkeiten ergeben sich, wenn der Patient frühzeitig reagiert. Das kann auch dann schon der Fall sein, wenn im nahen Umfeld die Erkrankung auftritt. Personen, die berufsbedingt viel mit erkrankten Menschen zu tun haben oder viel im öffentlichen Raum unterwegs sind, können Oseltamivir als Prophylaxe anwenden.

Tamiflu ersetzt jedoch nicht die Grippeimpfung, die sich als vorbeugende Schutzmaßname als am wirkungsvollsten erweist. Besonders Säuglinge, alte Menschen, Personen mit geschwächtem Immunsystem, Schwangere und Mitarbeiter im Gesundheitswesen wird empfohlen sich gegen den Influenzavirus impfen zu lassen.

Die Anwendung von Oseltamivir

Oseltamivir entwickelt seine positiven Eigenschaften nur bei der Behandlung einer echten Virusgrippe. Das Medikament ist sowohl für Erwachsene als auch Kinder zugelassen. Die Anwendung von Oseltamivir ist nicht nur im konkreten Fall der Erkrankung geeignet, sondern auch, wenn erkennbar ist, dass es zu einer starken Ausbreitung der Influenza kommt (Pandemie). Damit empfiehlt sich die Einnahme auch zur Prophylaxe bei Personen, die mindestens 13 Jahre alt sind und als gefährdet gelten, weil sie Kontakt mit Grippepatienten hatten.

Tamiflu ist in der Dosierung von 75 mg pro Hartkapsel erhältlich. Die Behandlung sollte so früh wie möglich beginnen. Idealerweise wird mit der Therapie innerhalb der ersten zwei Tage nach Auftreten der ersten Symptome begonnen. Zwei Mal täglich wird hierfür eine Kapsel mit dem Wirkstoff über einen Zeitraum von fünf Tagen eingenommen. Kleinkinder wird das Medikament in Form einer Suspension verabreicht.

Wird Oseltamivir zur Prohylaxe eingenommen, reicht die Gabe einer Kapsel pro Tag über einen Zeitraum von 5 Tagen aus. Im Rahmen einer Pandemie ist wiederum die Einnahme über einen Zeitraum von sechs Wochen angezeigt.

Nebenwirkungen von Oseltamivir

Bei der Anwendung von Oseltamivir kann es zu Nebenwirkungen kommen. Zur Feststellung dieser Nebenwirkungen wurden neun Studien mit insgesamt 4328 Teilnehmern durchgeführt, die zweimal täglich 75 mg Oseltamivir verabreicht bekamen. Die Kontrollgruppe erhielt ein Placebo. Zu den häufig beobachteten Nebenwirkungen zählten Übelkeit und Erbrechen. Nicht nachweisbar waren psychologische und neurologische Störungen.

Die Erkenntnis ist besonders wichtig, da man diese Nebenwirkungen dem Wirkstoff noch einige Zeit zuvor zugeschrieben hatte. Diese Reaktionen traten zur Zeit der Markteinführung auf und betrafen vor allem Kinder und Jugendliche, bei denen Krampfanfälle, anormales Verhalten, Erregung, Angst, Albträume und Wahnvorstellungen beschrieben wurden.

Es ist aber bekannt, dass auch die unbehandelte Grippe solche Reaktionen hervorrufen kann. Daher ist heute davon auszugehen, dass es sich bei den psychischen Veränderungen um eine Komplikation der Virusgrippe handelt und nicht um eine Nebenwirkung des Medikaments. Mögliche Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen und allgemeine Schmerzen. Gelegentliche unerwünschte Reaktionen sind Hautausschläge, Nesselsucht, Ekzeme, Krampfanfälle, Herzrhythmusstörungen und erhöhte Leberwerte. Gelegentlich berichteten Patienten auch von einem eingeschränkten Bewusstsein.

Seltene Nebenwirkungen sind der Mangel an Blutplättchen, Erythema multiforme (allergisch), das Stevenson-Johnson-Syndrom und die toxische epidermale Nekrolyse.

Mögliche Nebenwirkungen von Oseltamivir in tabellarischer Übersicht:
Sehr häufige und häufige Nebenwirkungen:
Übelkeit Erbrechen
Durchfall Magen- bzw. Bauchschmerzen
Kopfschmerzen Blutung im Magen-Darm-Trakt
Völlegefühl im Oberbauch Infektionen der oberen Atemwege
Bronchitis Schwindel
Schlafstörungen Müdigkeit
leichte bis schwere Leberfunktionsstörungen Hautreaktionen
Sehstörungen Herzrhythmusstörungen
Gelegentliche und seltene Nebenwirkungen:
Ohrentzündung Lungenentzündung
Entzündung der Nasennebenhöhlen Erkrankungen der Ohren
Verschlechterung eines bestehenden Asthmas Nasenbluten
Bindehautentzündung Lymphknotenschwellung

Im Rahmen der Studien zeigte sich aber auch, dass die häufigen und sehr häufigen Nebenwirkungen bei den Betroffenen nur einmal auftraten und trotz weiterer Einnahme und unveränderter Dosierung nachließen und verschwanden. Ein Abbruch der Behandlung war damit in der Mehrheit der Fälle nicht erforderlich.

Wechselwirkungen und Gegenanzeigen

Personen, die auf den Wirkstoff empfindlich reagieren, sind von der Einnahme auszuschließen. Da Oseltamivir über die Nieren ausgeschieden wird, sollten Patienten die aufgrund einer Nierenerkrankung entsprechende Medikamente einnehmen, von der Verwendung von Tamiflu absehen. Wird Oseltamivir mit Arzneimitteln, wie z.B. Methotrexat, Phenylbutazon oder Probenecid eingenommen, kann die Ausscheidung und in weiterer Folge die Wirkung des Medikaments beeinflusst werden.

Generell ist bei der Einnahme von Oseltamivir bei Personen mit eingeschränkten Nierenfunktionen Vorsicht geboten. Die Dosierung muss von einem Arzt optimal eingestellt werden, damit es zu keinen schwerwiegenden Nebenwirkungen kommt.

Nur in Ausnamefällen sollten Patienten mit chronischen Krankheiten und geschwächtem Immunsystem mit Oseltamivir behandelt werden, da die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit des Medikaments nicht gesichert ist. Ebenfalls konnte in Studien noch nicht nachgewiesen werden, ob der Wirkstoff für Patienten mit Herzleiden oder Asthma optimale Wirkung zeigen kann.

Eine Behandlung mit Oseltamivir während der Schwangerschaft oder Stillzeit ist nur unter ärztlicher Aufsicht und vorheriger Risiko-Nutzen-Abwägung möglich. Es ist noch nicht vollständig geklärt, ob das Medikament schädigenden Einfluss auf das Kind haben kann.

Dr. Caroline Fontana

Medizinisch geprüft durch Dr. Caroline Fontana

Verfasst von unserem Redaktionsteam Zuletzt geprüft am 02 Oktober 2023

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