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Bei der pulmonalen Hypertonie ist der Blutdruck im Lungenkreislauf erhöht. Es liegt daher ein so genannter Lungenhochdruck vor. Die verengten Blutgefäße in der Lunge führen zum erhöhten Widerstand. Daraus resultiert der Bluthochdruck. Die Ursache für die Erkrankung liegt meist in einer chronischen Erkrankung der Lunge oder des Herzens. Der folgende Beitrag erläutert die Ursachen, Symptome und Behandlung der pulmonalen Hypertonie.
Mediziner unterscheiden eine primäre von der sekundären pulmonalen Hypertonie.
Die primär-idiopathische pulmonal-arterielle Hypertonie ist sehr selten und der genaue Krankheitsmechanismus noch nicht eindeutig geklärt. Hier findet ein Umbau der kleinen und mittleren Lungenarterien statt. Dies wird als so genannte "fibrotische Media-Metaplasie" der Lungengefäße bezeichnet, die aus einem Ungleichgewicht zwischen gefäßweitenden und gefäßverengend wirkenden Stoffen resultiert.
Bei dieser Form spielen akute oder chronische Entzündungsprozesse im Lungengewebe sowie den Blutgefäßen des Lungenkreislaufs eine Rolle. Auch verantwortlich kann die Verlegung der Lungenarterien aufgrund einer Embolie sein. In der akuten Phase der Erkrankung dominiert die Gefäßverengung, die mit einer Entzündung einhergeht.
Mit der Zeit jedoch kommt es zum Umbau der elastischen Fasern zu einem derben, vernarbten Bindegewebe. Die feste Architektur verhindert es, bei Belastung dem steigenden Flussvolumen und dem erhöhten intravasalen Druck nachzugeben. Diese Umbauprozesse sind nicht mehr reversibel. Daher wird vom "fixierten Hochdruck", der sekundär-chronischen pulmonalen Hypertonie gesprochen.
Eine große Embolie führt zum akuten Rechtsherzversagen. Dabei kann sich der Embolus in kleinere Stücke auflösen, die mittelgroße Gefäße oftmals komplett verschließen. Dadurch kommt es zur Verminderung des Gesamtquerschnitts der Lungengefäße, das heißt zum Anstieg des pulmonalen Blutdrucks. Wiederholte kleinere Embolien können ebenso dazu führen.
Folgende kardiale Erkrankungen können zur sekundären pulmonal-arteriellen Hypertonie führen:In der frühen Phase der Erkrankung sind oftmals keine Symptome vorhanden, sondern erst mit einem fortschreitenden Verlauf spürt der Betroffene Beschwerden. Aufgrund der verringerten Sauerstoffversorgung der Lunge ist die Leistungsfähigkeit stark eingeschränkt.
Grafik:Zu den typischen Symptomen gehören:
Aufgrund der verengten Gefäße wird die Lunge schlechter mit Sauerstoff versorgt. Das Herz benötigt zudem immer mehr Kraft, das Blut durch die Lungengefäße zu pumpen. Dies führt zu einer beschleunigten Herzfrequenz und zum Teil zu Herzrhythmusstörungen. Durch die zunehmende Belastung des Herzens kann sich eine Rechtsherz-Insuffizienz (Rechtsherz-Schwäche) entwickeln.
Bei dieser Erkrankung wird entweder die zum Lungenhochdruck führende Grunderkrankung behandelt oder die daraus resultierenden Symptome werden gelindert. Die pulmonale Hypertonie selber kann nicht geheilt werden. Die Ziele der Behandlung sind die Verlängerung der Lebenserwartung sowie die Verbesserung der körperlichen Belastbarkeit und der Lebensqualität. In der Regel wird die pulmonale Hypertonie mit Medikamenten behandelt, je nach Ursache mit blutdrucksenkenden oder gefäßerweiternden Wirkstoffen wie:
Bei einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung kann der Lungenhochdruck mit einer Langzeit-Sauerstofftherapie behandelt werden. Dies dient dem Ziel, die Atemnot zu verbessern. Wenn die medikamentöse Therapie erfolglos bleibt, ist eine Herz-Lungen-Transplantation häufig die letzte Möglichkeit. Die Behandlung einer pulmonalen Hypertonie richtet sich grundsätzlich nach Grunderkrankung und Schweregrad des Lungenhochdrucks und ist daher stets auf den Patienten individuell zugeschnitten.
Da die pulmonale Hypertonie meist eine Folge von chronischen Erkrankungen ist, sollten diese frühzeitig behandelt werden, um einem Lungenhochdruck vorzubeugen. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind daher sehr wichtig. Menschen mit einer pulmonalen Hypertonie sollten körperliche Anstrengungen vermeiden, beispielsweise anstrengende sportliche Aktivitäten, da der Lungenhochdruck auf diese Weise weiter ansteigen kann.
Ein körperliches Training, das von einem Arzt überwacht wird, kann den Zustand des Patienten allerdings verbessern und aus diesem Grund eine sinnvolle Ergänzung der Behandlung sein.
Des Weiteren ist Patienten mit einem Lungenhochdruck von Flugreisen in Höhen von mehr als 2.000 Metern abzuraten, da dies den Zustand verschlechtern kann. Flugreisen sind daher ein potenzielles Risiko.